Orionnebel Basner 313x740Titel: Der Orion-Nebel   Datum: 06.05.2019   von: Hubert Basner


Das Sternbild Orion gehört zu den schönsten und markantesten Sternbildern des Winterhimmels in Mitteleuropa. Die beste Beobachtungszeit ist von November im Süd-Osten bis Mitte April tief im Süd-Westen. Auch für das ungeübte Auge ist die Sternformation als „H oder X“ leicht erkennbar. Die beiden hellsten Sterne sind der rötlich leuchtende Beteigeuze im Norden und der bläulich leuchtende Riegel im Süden.
Nach einer griechischen Mythologie wurde Orion der Himmelsjäger und Sohn des Poseidon durch einen Scorpion getötet. Beide wurden daraufhin vom Gott Zeus an den Himmel verbannt. Nun sind sie nicht mehr gleichzeitig zu sehen, denn wenn das Sternbild Scorpion im Osten aufgeht, verschwindet Orion im Westen.
Den berühmten Orionnebel findet man südlich der drei Gürtelsterne des Himmelsjägers Orion und zwar in der unteren Hälfte des Schwertes. Leider bleibt dem bloßen Auge die Schönheit des großen Orionnebels (M42) verwehrt. Mit einem guten Fernglas ist die Beobachtung aber dennoch möglich.
Der Orionnebel ist ein Emissionsnebel und befindet sich in unserer Galaxis in einer Entfernung von ca. 1350 Lichtjahren mit einer Ausdehnung von ca. 35 Lichtjahren und ist wahrscheinlich erst vor drei Millionen Jahren entstanden. Die Riesensterne Beteigeuze 439 Lj. und Rigel 780Lj. sind nicht Bestandteile von M42. Auch die drei Gürtelsterne befinden sich in ca. 800 Lj. Entfernung zu unserem Sonnensystem und sind ebenfalls nicht Bestandteil des Orion.
Emissionsnebel sind Wolken mit einer Ansammlung interstellaren Gasen, die Licht in unterschiedlichsten Farben emittieren (aussenden). Diese Ansammlung beinhaltet ein großes aktives Sternenstehungsgebiet. Im Zentrum befinden sich in Form eines Trapezes vier helle junge heiße Sterne mit jeweils etwa der 35 fachen Sonnenmasse, die hier für die notwendige Strahlungsenergie liefern, um den Nebel zum Leuchten anzuregen. Mit größeren Teleskopen lassen sich sogar sechs Sterne ausmachen.Einer der vier hellen Trapezsterne wurde sogar als Doppelsternsystem identifiziert. Mit ihrem hohen Strahlungsdruck werden sie irgendwann den Orionnebel zerreißen und die übrig gebliebenen Gas- und Staubwolken in den Weltraum blasen.
Ohne die Sterne des Zentralbereichs wäre der Orionnebel im optischen Bereich nicht sichtbar. Mit Spezialteleskopen im Infrarotspektrum kann man über 1000 Sterne erkennen, deren Licht uns sonst durch die umgebenden Dunkelwolken verborgen bleibt. Der Zentralbereich wird so hell überstrahlt, dass man die Trapezsterne nur mit entsprechender Vergrößerung und Filterung sichtbar machen kann. Der im oberen nördlichen Teil befindliche kleinere Nebel M43 grenzt an den großen M42 und hat eine Ausdehnung von ca. 9,5 Lichtjahren.
Die Aufnahmen entstanden mit einer Gesamtbelichtungszeit von ca. 6 Minuten bei einer Kameraempfindlichkeit von ISO 12800. Für den gesamten Nebel M42/M43 wurde eine 37- fache fokale Vergrößerung, d.h. direkt im Okularauszug des Teleskops, bzw. eine125- fache (8mm Okular) für die Ausschnittvergrößerung gewählt. Mit anschließender Bildbearbeitung unter „Fitswork und Gimp“ wurden die Aufnahmen nochmals aufbereitet.


Ausrüstung:

Newton Teleskop GSO auf Celestron AVX Nachführung, 1000 mm, F5-Okular Hyperion, 8 mm-Comakorrektor, Kamera Canon 750D, Spiegelvorauslösung, Ext.Timer, Bildbearbeitungssoftware Fitswork, Gimp, div. andere Programme mit dem iPad

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