Titel: Der Rosettennebel im Sternbild Einhorn   Autor: Mario König   Datum: 11.04.2022


NGC2244 modEin Objekt des Winters am Frühjahrshimmel fotografiert!

Der Wintersternhimmel hat sich bereits verabschiedet und aktuell sind die klassischen Sternbilder des Frühjahrs wie Krebs, Löwe, Haar der Berenike und Jungfrau am Himmel zu sehen. Quasi als Abschiedsgeschenk des Winters ist tief im Südwesten am frühen Abend noch das auffällige Sternbild Orion zu finden. Links daneben befindet sich das Sternbild Einhorn. Etwa auf Höhe des markanten orangen Sterns Beteigeuze (links oben im Orion) befindet sich der Rosettennebel, der bei genauer Betrachtung eine Anhäufung von mehreren einzelnen Objekten ist. Insgesamt sind hier fünf Objekte zu finden: NGC 2237, NGC 2238, NGC 2239, NGC 2244 und NGC 2246, die von vier verschiedenen Astronomen entdeckt wurden. Der Rosettennebel ist ein Emissionsnebel, eine wolkenartige Ansammlung interstellaren Gases. Emissionsnebel werden üblicherweise durch hochenergetische Photonen eines oder mehrerer benachbarter heißer Sterne zum Leuchten angeregt, indem diese als Energiequelle genutzt werden. Im Falle des Rosettennebels ionisiert der offene Sternhaufen NGC 2244 im Zentrum des Nebels das Gas der Nebelwolken. Da es sich hier um Nebelwolken aus Wasserstoffgas handelt, wird Licht in dem für den Menschen sichtbaren roten Spektralbereich emittiert. Außerdem sind einige Staubregionen eingelagert, welche interessante Formen und Kontraste hervorrufen.

Der Rosettennebel hat eine Ausdehnung von rund 60 x 80 Winkelminuten und ist damit gut doppelt so groß wie der Vollmond. Das Licht benötigt ca. 5.500 Jahre bei einer Geschwindigkeit von 300.000 km/s bis es uns hier auf der Erde erreicht. Wir sehen den Nebel also so, wie er vor 5.500 Jahren aussah. Trotz dieser unvorstellbar großen Entfernung befindet sich der Rosettennebel in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Heimatplaneten. Die Erde und auch der Rosettennebel sind im sogenannten Orionarm unserer eigenen Galaxie beheimatet. 


Zur Entstehung des Bildes


Eigentlich wäre die beste Zeit für eine Fotografie des Objektes der Januar. Leider war aber fast den gesamten Winter der Himmel wolkenverhangen oder der Mond störte durch eine Aufhellung des Himmels. So ist das astronomische Bild an drei aufeinander folgenden Tagen um den Frühlingspunkt (21. März) diesen Jahres in der jeweils ersten Nachthälfte entstanden. Das war notwendig, da der Rosettennebel danach bereits zu tief über dem Horizont stand. In geringen Höhen über dem Horizont leidet die Abbildungsqualität merklich. Um das notwendige Licht für ein tiefe Aufnahme zu sammeln, wurden insgesamt 56 Einzelbilder zu je fünf Minuten überlagert. Daraus resultiert eine Gesamtbelichtungszeit von 4,6 Stunden. Dabei kam ein relativ kleines Linsenfernrohr (Refraktorteleskop) mit rund 450mm Brennweite bei 80mm Durchmesser zum Einsatz. 

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